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Andere Ventile
Gründe für die Installation von Rückschlagventilen
Ein Rückschlagventil erlaubt die Durchströmung in nur eine Richtung, verhindert jedoch den Rückfluss in Gegenrichtung. Rückschlagventile finden vielfältige Anwendungen; in diesem Newsletter geht es allerdings hauptsächlich um ihren Einsatz am Austritt von Kondensatableitern.
Häufige Fragen zur Notwendigkeit und zum Einsatzzweck von Rückschlagventilen sind:
- Sollte man grundsätzlich ein Rückschlagventil am Kondensatableiteraustritt vorsehen?
- Verhindern Rückschlagventile Wasserschläge?
Diese beiden Punkte sollen im Folgenden diskutiert werden.
Sollte man grundsätzlich ein Rückschlagventil am Kondensatableiteraustritt vorsehen?
Rückschlagventile sind dort notwendig, wo die Gefahr von Kondensatrückfluss besteht. Beim Anschluss des Kondensatableiters an eine Kondensatsammelleitung kann Kondensat aus dieser durch den Kondensatableiter in den Verbraucher zurückfliessen. An solchen Einbaustellen sind Rückschlagventile empfehlenswert. Andere Einbaustellen mit freiem Kondensatablauf hingegen erfordern kein Rückschlagventil.
Separate Entwässerungsleitung
Erfolgt die Entwässerung über eine separate, fallende Leitung ins Freie, ist die Gefahr eines Rückflusses nicht gegeben, solange das Leitungsende nicht in die Kondensatvorlage eintaucht. An solchen Einbaustellen ist ein Rückschlagventil nicht erforderlich.
Anmerkung: Auch in offenen Systemen kann ein Kondensatrückfluss auftreten, etwa bei Gegendruck durch Leitungssprünge oder Vakuumbildung im Dampfverbraucher. Hier sollten Rückschlagventile eingesetzt werden.
Kondensatsammelleitung
Erfolgt die Entwässerung in eine Kondensatsammelleitung, kann ein Kondensatrückfluss in außer Betrieb gestellte Dampfverbraucher erfolgen, solange kein Rückschlagventil am Kondensatableiteraustritt installiert ist.
Bild C: Keine Rückschlagventile installiert |
Am Kondensatableiteraustritt installierte Rückschlagventile verhindern effektiv den Kondensatrückfluss.
Bild D: Rückschlagventile am Kondensatableiteraustritt installiert |
Verhindern Rückschlagventile Wasserschläge?
Es gibt verschiedene Ursachen für Wasserschläge. In Kondensatleitungen werden diese zumeist durch Kondensatrückfluss an Leitungsprüngen hervorgerufen. Der Einsatz von Rückschlagventilen an solchen Stellen kann diese Art von Wasserschlag verhindern.
Wasserschlag durch Kondensatrückfluss an Leitungssprüngen
Bild E: Kein Rückschlagventil am Leitungssprung installiert |
Kondensatheber und -pumpen mit Ein/Aus-Steuerung arbeiten zyklisch. Fördern solche Systeme Kondensat in eine längere horizontale Leitung, gefolgt von einem Leitungsprung, kann nach einem Arbeitszyklus zurücklaufendes Kondensat einen Wasserschlag verursachen.
In einem solchen Fall kann die Installation eines Rückschlagventils eine wirkungsvolle Maßnahme sein.
Bild F: Rückschlagventil am Leitungssprung installiert |
Weitere Anwendungen bei Wasserschlag
Rückschlagventile können auch durch Dampfrückfluss ausgelöste Kondensationsschläge in Kondensatleitungen verhindern.
Detaillierte Information über Wasser- und Kondensationschläge finden Sie unter Wie entsteht Wasserschlag?.
Einschränkungen von Rückschlagventilen
Beim Durchfluss von Kondensat durch einen Kondensatableiter entsteht Entspannungsdampf, da als Bedingung für den Durchfluss hinter dem Kondensatableiter immer ein geringerer Druck herrschen muss. Bei Kontakt dieses Entspannungdampfes mit kühlem Kondensat in einer Kondensatsammelleitung kondensiert dieser Dampf augenblicklich mit einer plötzlichen Volumenreduktion. In diesem freigewordenen Raum prallt hereinströmendes Kondensat zusammen und verursacht Kondensationsschläge. In dieser Situation ist ein Rückschlagventil keine wirksame Gegenmaßnahme.
Rückschlagventile verhindern einen Rückfluss, jedoch keinen Gegendruck. Auch mit einem installiertem Rückschlagventil ist es nicht möglich, Kondensat mit niedrigem Druck in eine Sammelleitung mit höherem Druck zu fördern. Dies gilt auch, wenn der Dampfdruck vor einem Kondensatableiter niedriger als in der folgenden Kondensatleitung ist.
In Fällen eines sehr geringen Differenzdruckes über einen Kondensatableiter kann ein nachgeschaltetes Rückschlagventil einen Widerstand darstellen (Auch Rückschlagventile verursachen einen Druckverlust), weshalb der Gesamtdruckverlust berücksichtigt werden muss.